Die Landesregierung ist für die Entwicklung des Flughafens Kassel verantwortlich. Sie muss jetzt Farbe bekennen und für Klarheit um die Zukunft des Flughafens sorgen. Eine Herabstufung ist keine Alternative, sondern schadet Nordhessen nur!
Die Bemühungen des Kasseler Flughafens, sich am Markt zu etablieren, zeigen endlich Erfolge. Ein neuer Passagierrekord wird 2017 erreicht und für 2018 sind deutlich steigende Passagierzahlen zu erwarten. Das ist nicht selbstverständlich. Denn der Flughafen trägt schwer an den Vorgaben, die die Landesregierung ihm seit 2013 aufgebürdet hat. PRO KASSEL AIRPORT erwartet, dass dieser Umstand bei der Evaluation Berücksichtigung findet und diese zu einem schnellen und positiven Abschluss gelangt!
Als Gift stellt sich die ungeklärte Zukunftsfrage dar. Durch die anhaltende Drohung mit einer Herabstufung zu einem Verkehrslandeplatz werden Fremdinvestitionen blockiert und Investoren abgeschreckt. Wegen der unklaren Zukunft haben sich beispielsweise die kommunalen Gesellschafter und das Land bis heute immer noch nicht über die Entwicklung des Gewerbegebiets am alten Verkehrslandeplatz einigen können. Dabei ist das Gewerbegebiet von herausragender Bedeutung für den Gesamtkomplex Flughafen Kassel.
Es liegt auf der Hand, dass zu Beginn einer Unternehmung investiert werden muss. So jedoch nicht beim Flughafen Kassel. Diesem wurde vielmehr von Anfang an ein scharfes Spardiktat auferlegt. Dabei hätte man zu Beginn in die Streckenentwicklung, ins Marketing und in die Ausstattung investieren müssen. Beispielsweise fehlt bis heute eine Frachthalle.
Das langfristige Engagement von Schauinsland-Reisen und Sundair zeigt hingegen, dass der Markt den Flughafen annimmt. Der sehr gute Verlauf des Sommers 2017 dürfte die Erwartungen von Schauinsland-Reisen dabei nicht nur bestätigt, sondern übertroffen haben.
Eine Herabstufung zu einem Verkehrslandeplatz lehnt PRO KASSEL AIRPORT daher entschieden ab!
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die Linksfraktion im Hessischen Landtag den Flughafen soweit zurechtstutzen will, dass er nur noch Geschäftsreisenden und gutbetuchten Sportfliegern vorbehalten bleibt. Der Familie mit Kindern, dem Rentnerehepaar oder allgemein dem „kleinen Mann“ sollen der bequeme Abflug von ihrem Heimatflughafen hingegen verwehrt werden?
Dabei bleibt man eine Antwort darauf schuldig, wie die umfassende Infrastruktur des Kasseler Flughafens lediglich aus Erträgen der Geschäfts- und Sportfliegerei finanziert werden soll. Ob überhaupt wesentliche Einsparungen durch eine Herabstufung zu erzielen sind, bezweifelt PRO KASSEL AIRPORT. Hingegen ist sicher, dass durch Verzicht auf die kommerzielle Luftfahrt die Umsatzerlöse einbrechen und dem Flughafen jegliche Wachstumschancen genommen werden.
PRO KASSEL AIRPORT PM vom 05.12.2017